Schnell aus dem Dispo kommen – so einfach geht es

Steigende Kosten im Alltag machen die Finanzplanung vieler Haushalte in Deutschland aktuell sehr schwierig. Dabei gibt es Hürden im Umgang mit Geld, derer sich viele Haushalt nicht bewusst sein. Ein Beispiel ist die Nutzung des Dispokredits, der fast immer an das Girokonto gekoppelt ist. Hier verlieren Millionen Haushalte monatlich Geld, was die individuelle finanzielle Situation zusätzlich erschwert.

Die oft unterschätzten Kosten des Dispos

Bei der Beantragung einer Kreditkarte oder dem Abschluss eines Ratenkredits prüfen Verbraucher genau, mit welchen Kosten diese Entscheidung einhergeht. Beim Dispokredit sieht dies leider anders aus. Viele Bankkunden wissen, dass sie eine ans Girokonto gekoppelte Kreditlinie nutzen können. Mit welchen Konditionen dies verbunden ist, wenn der Kontostand in den Roten Zahlen steht, ist oft unbekannt.

Da der Dispo bei fast jedem Girokonto mit dabei ist, wirkt die Nutzung in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten reizvoll. Nach einem Bericht der Kreditplattform smava nutzen im Durchschnitt sechs Millionen Bundesbürger den Dispo, da sich ihr Kontostand im Minus befindet.

Das große Problem hierbei: Die Schuldzinsen, die mit dem Dispo einhergehen, sind erkennbar höher als bei einem Ratenkredit über den gleichen Schuldbetrag. Und dies ist seit einigen Monaten mit noch größeren Strapazen verbunden.

Folgen durch die Leitzinserhöhung erkennen

Nach der erstmaligen Erhöhung des Leitzinses durch die EZB im Sommer 2022 ist eine erneute Leitzinserhöhung im September durchgeführt worden. Da sich die Zinsen des Dispos im Regelfall am Leitzins und am 3-Monats-Euribor orientieren, müssen Kontoinhaber mit einer Erhöhung ihrer Zinsen rechnen.

Der ohnehin schon sehr hohe Zinssatz bei Überziehung des Kontos dürfte also noch einmal teurer werden. Dies kann für wenige Tage am Monatsende geduldet werden, bis der neue Gehaltseingang kommt. Leider ist es für viele Haushalte üblich, dauerhaft auf die Kreditlinie zu vertrauen. Im Extremfall bleibt das Konto dauerhaft in den Roten Zahlen, was den Grundstein zu einer privaten Insolvenz legen kann.

Umschuldung des Dispos oft sinnvoll

Nach dem Bericht von smava sind es keine kleinen Beiträge, für die diese Kreditlinie genutzt wird. Über ein Drittel der Personen, die den Dispo nutzen, dürften nach der Auswertung mit 2.000 Euro oder mehr in den Miesen sein. Dies ist kein Dauerzustand und sollte mit einer intelligenten Alternative gekontert werden.

Die sinnvollste Entscheidung ist, den Dispokredit umschulden zu lassen. Hiermit ist der Abschluss eines Ratenkredits gemeint, mit dem das Girokonto endlich wieder Schwarze Zahlen schreibt. Im Idealfall schließen Kreditkunden einen etwas höheren Kreditbetrag ab, damit das Konto nicht sofort wieder ins Minus fällt.

Viele Kreditinstitute bieten explizit den Umschuldungskredit an. Dies ist für die Bonitätsprüfung wichtig. Dem potenziellen Kreditgeber sollte bewusst sein, dass der Kreditabschluss einem Kontoausgleich dient. Dies steigert die Aussichten auf die Kreditgewähr, auch wenn die Bonität durch den negativen Kontostand nicht die beste ist Zusammen mit einem bewussten Konsum im Alltag könnte sich das Problem der Verschuldung dauerhaft erledigen.

Die positive Seite steigender Zinsen

Bei allen Nachteilen steigender Zinsen für verschuldete Kunden gibt es einen Vorteil der Leitzinserhöhung. Für kluge Konzepte der Geldanlage stehen wieder neue Optionen bereit, die über das letzte Jahrzehnte durch die sehr niedrigen Leitzinsen unbrauchbar waren. So sind mit Sparprodukten wie dem Tagesgeldkonto oder Verträgen über Festgeld sogar sichere Formen der Geldanlagen wieder attraktiver, um das Anlageportfolio zu ergänzen.