Eilkredit oder Blitzkredit – wenn es ganz schnellgehen muss

Im Leben vieler Verbraucher kommt eines Tages der Punkt, an dem sie schnell Geld benötigen. Sei es, dass ein dringend benötigtes Gerät kaputtgeht oder ein Kleinunternehmer eine gute Gelegenheit schnell ergreifen möchte. Ist das benötigte Geld dann nicht vorhanden, heißt es schnell handeln. Freunde und Familie möchte man nicht nach einem Kredit fragen, das Sparbuch ist leer. Das Geld wird jedoch schnell benötigt! Googelt man dieses Problem, tauchen sofort zahlreiche Seiten auf, die eine Lösung versprechen. „Geld in einer Stunde auf dem Konto!“ ist da zu lesen, oder: „Blitzkredit ohne Schufa!“ In vielen Fällen ist hier Vorsicht geboten, denn erstens sind nicht alle dieser Vermittler seriös, und zweitens verbirgt sich hinter manchen der Offerten eine Schuldenfalle.

Was ist eigentlich ein Blitzkredit?

Ein Blitzkredit bedeutet, dass nach dem positiven Entscheid über eine Kreditanfrage das bewilligte Geld innerhalb kürzester Zeit auf dem Konto des Antragstellers eingeht, manchmal schon innerhalb weniger Stunden, spätestens jedoch am nächsten Tag. Dafür sind einige Voraussetzungen notwendig:

  1. Der Antragsteller hat seinen Wohnsitz in Deutschland. Das ist jedoch bei Kreditanfragen immer vonnöten.
  2. Es ist ein Girokonto vorhanden. Ohne ein Konto wird man jedoch bei keiner Bank einen Kredit bekommen, denn das Geld muss überwiesen werden können.
  3. Man füllt den Kreditantrag online aus und signiert (unterschreibt) digital. Dafür bekommt man einen Code zugeschickt, mit dem man seine Einwilligung verifizieren kann.
  4. Man identifiziert sich über ein Video-Ident Verfahren. Dieses Verfahren ist unkompliziert und kostenlos. Man verbindet sich über den Rechner oder das Smartphone mit einem speziellen Anbieter. Dort hält man seinen Ausweis in die Kamera, die Daten werden überprüft und das Foto mit dem Aussehen verglichen, fertig.
  5. Man gewährt dem Anbieter den sogenannten Kontoblick. Natürlich will jede Bank vor der Vergabe eines Kredits wissen, ob der Antragsteller die Raten überhaupt bezahlen kann. Dafür müssen in der Regel Kontoauszüge, eine Einkommensbescheinigung oder Steuererklärung an die Bank gesendet werden, was die Bearbeitungszeit natürlich etwas verzögert. Um das Ganze zu beschleunigen, wurde der Kontoblick eingeführt. Das bedeutet, dass man dem Anbieter erlaubt, die eigenen Kontobewegungen einzusehen.

Der Kontoblick – alles ganz seriös?

Nicht umsonst gibt es Deutschland strenge Datenschutzrichtlinien, die immer wieder verschärft werden. Sensible und persönliche Informationen sollten vor dem Zugang Fremder und natürlich auch dem Missbrauch bewahrt werden. Gewährt man einem Kreditanbieter nun den „Kontoblick“, wofür man die eigenen Bankzugangsdaten inklusive IBAN und Geheimnummer offenlegen muss, hebelt man selbst den Schutz der eigenen Daten aus. Ein Verfahren, das datenschutzrechtlich bedenklich ist und nicht empfohlen werden kann. Zudem wird die Schufa-Anfrage natürlich trotzdem ausgeführt, also auch in dieser Hinsicht hat der Kontoblick keinen Vorteil. Man kann Kontoauszüge und die Steuererklärung zum Einkommensnachweis auch problemlos online versenden, was nur wenig länger dauert.

Wie komme ich dann blitzschnell an Geld?    

Verbraucher verabschieden sich am besten von der Idee, einen Kredit innerhalb weniger Stunden ausgezahlt zu bekommen. Einzig wenn es die Hausbank ist, die einen solchen Service anbietet, die ohnehin über die Einkommenssituation informiert ist, kann man einen solchen Kredit problemlos abschließen. Es gibt jedoch ein weiteres Problem mit den Blitzkrediten, und das sind die anfallenden Gebühren.

Warum ein Blitzkredit zur Schuldenfalle werden kann

Blitzkredite werden häufig für vergleichsweise kleine Kredite angeboten. Daraus kann geschlossen werden, dass die Zielgruppe eher einkommensschwache Verbraucher sind mit einer mittleren oder schlechten Bonität sind. In Folge haben diese Kredite sehr hohe Zinsen. Auch die Gebühren für die Blitzüberweisung können sehr hoch sein und bis zu 10% der Kreditsumme betragen. Insgesamt also ein schlechtes Geschäft für den Verbraucher, dessen finanzielle Situation sich dadurch eher verschlechtert.

Alternativen zum Blitzkredit

Man sollte sich genau überlegen, ob man das geliehene Geld benötigt. Eine Reise muss man nicht über einen Blitzkredit finanzieren. Auch das schnelle Ablösen einer anderen Summe mit solch einem teuren Kredit führt nur zu neuen Problemen. Geht ein Gerät kaputt und muss ersetzt werden, kann auch über den Händler finanziert werden. Das funktioniert in manchen Geschäften sogar schon für keine oder sehr wenige Zinsen, was darin begründet ist, dass es eine rege Konkurrenz um Kundschaft gibt. Wer einen schnellen Kredit möchte, der kann auch einen Eilkredit beantragen.

Was ist ein Eilkredit und wie unterscheidet er sich von einem Blitzkredit?

Ein Eilkredit hat ähnliche technische Voraussetzungen ein Blitzkredit. Das bedeutet, die Bank akzeptiert die digitale Antragstellung, die Identifizierung über Video-Ident und die digitale Unterschrift des Antragstellers. Auch die benötigten Dokumente können online versendet werden. Was bei einem Eilkredit jedoch fehlt, sind unrealistische Versprechungen bezüglich der Auszahlungsdauer, wie sich etwa bei Smava nachlesen lässt, die Eilkredite mit unterschiedlichen Konditionen anbieten. Das bedeutet in diesem Fall nur, dass der Vergleich zwischen solchen Banken ausgeführt wird, welche die digitalen Verfahren unterstützen. Wem es nicht auf Schnelligkeit ankommt, der kann einen Kreditvergleich auch zwischen allen Banken machen. Dann ist vielleicht eine dabei, die zwar nur das Post-Ident Verfahren anbietet, jedoch bessere Zinskonditionen hat.

Die Höhe der Zinsen hängt jedoch immer von Bonität des Kunden ab und kann sich bei Kreditbewilligung von dem Prozentsatz unterscheiden, der bei der Beantragung zuerst vorgeschlagen wurde.